Als Frauen nur ausserhalb der Dörfer Hosen trugen
aus der Zeitung Zürich West, 7. Juni 2018

Mit einer Sternwanderung zum früheren Gasthaus Baldern begannen die Mitglieder der SAC Sektion Baldern den Festanlass zum Gedenken an die Gründung des Schweizer Frauen-Alpenclubs 1918.

Die offizielle Feier fand am 25. Mai mit Panoramablick in die Alpen im Gasthaus Felsenegg statt. Françoise Jaquet überbrachte die Grussbotschaft des SAC. Sie ist die erste Frau, die als Zentralpräsidentin des Schweizer Alpen-Clubs amtet. Die Buchautorin und Bergsteigerin Caroline Fink berichtete über die Geschichte des Frauen-Alpinismus. Veteraninnen erzählten aus ihren Erlebnissen als Bergsteigerinnen.

Bis 1907 durften Frauen im SAC mitmachen. Dann entschied die starke Männermehrheit, dass die Frauen nicht mehr zugelassen wurden. Dies führte 1918 zur Gründung des Schweizer Frauen-Alpenclubs. In der Frühzeit des Frauen-Alpinismus mussten die Frauen noch Röcke tragen, als sie Dörfer passierten. Erst ausserhalb der bewohnten Gebiete konnten sie Hosen tragen. Die ersten Bergsteigerinnen, die sich in Hosen in die «Zivilisation» wagten, mussten sich einiges anhören. Trotz aller Hindernisse entwickelte sich der Frauenalpinismus. Durften Frauen in der Anfangszeit des Alpinismus bei Expeditionen nur bis zum Basislager mitgehen und mussten dort kochen, setzten sie sich bei Expeditionen allmählich durch. Noch 1970 wehrten sich die Männer gegen eine Aufnahme der Frauen in den SAC. Doch die Zeit liess sich nach Einführung des Frauenstimmrechts nicht mehr zurückdrehen. Der damalige Zentralpräsident Hanspeter Wenger engagierte sich für die Aufnahme von Frauen oder für eine Fusion der Clubs.

Dorothee Felix, die Präsidentin der seinerzeitigen Frauenalpen-Club-Sektion Zürich berichtete, dass sechs Männer für einen Sektionsbeitritt kandidierten. Sie mussten während der Versammlung der Frauen vor der Tür warten, bis über ihre Aufnahme entschieden wurde. Dann durften sie sich zu den Frauen setzen. 1980 fusionierten die beiden Clubs, und die frühere Sektion Zürich des Schweizer Frauenalpen-Clubs heisst seither SAC Sektion Baldern. Es gibt noch viel zu tun, um den Frauen Mut zu machen, sich etwas zuzutrauen und in eine Wand zu steigen, wurde am Festanlass gesagt. 40 Prozent der Neumitglieder des SAC sind Frauen, aber auf 1270 Bergführer gibt es nur 36 Bergführerinnen - und unter den Tourenleiterinnen und Tourenleitern liegt der Frauenanteil nur bei 15 Prozent. Dass es Frauen auch können, zeigt die Episode aus der Jugend der früheren Sektionspräsidentin Dorothee Felix. Bei der gemeinsamen JO mit der Sektion Uto wurden gemischte Seilschaften mit je einem Burschen und einem Mädchen zusammengestellt, in der Meinung, dass der Bursche die Seilführung übernehme. Der Bursche, der Dorothee Felix zugeteilt wurde, war sehr unsicher und offenbarte ihr, dass er sich die Seilführung nicht zutraute. Da sagte sie, sie könne das, denn sie würden das beim Schweizer Frauenalpen-Club lernen. Der Bursche war erleichtert, dass er sich ihrer Seilführung anvertrauen durfte.

Liliane Waldner

 

 

100 Jahre Schweizerischer Frauen Alpen Club - ein Quiz

  1. 1918 wurde der SFAC gegründet. Wo?
  2. Wann wurde der Ladies Alpine Club in England gegründet?
  3. Wann wurde der SAC gegründet?
  4. Wann wurde der SFAC Baldern gegründet?
  5. Wann wurden die Frauen per Dekret aus dem SAC ausgeschlossen?
  6. Wie viele Sektionen hatte der SFAC von 1950 bis 1980?
  7. Worin besteht das Vereinsleben der Frauen neben gemeinsam in die Berge gehen?
  8. Wann kam es zur Fusion zwischen SFAC und SAC?
  9. Wie heisst eine damalige Spitzenalpinistin vom SAC Baldern?
  10. Wieviel % der SAC Mitglieder sind heute Frauen?
  11. Wieviel % aller Tourenchefs/Chefinnen sind Frauen?
  12. Laut NZZ Artikel 2013 von Caroline Fink sind 2 SFAC Sektionen als eigenständige Sektionen in den SAC eingetreten und haben nicht fusioniert. Wie heissen sie?
  13. Eine Sektion besteht weiter als SFAC. Wie heisst sie?
  14. Baldern fragte den Zentralverband um Geld für das grosse Jubiläum von 100 Jahren des SFAC? Wieviel Geld hat er gesponsert?
  15. Wieviel Jubiläums Events, Artikel im Alpen etc. hat der SAC für das grosse Jubiläum organisiert?
  16. Was feiern wir heute?

 

 

Premières de cordées

Le 25 mai dernier, j’ai eu le plaisir de célébrer le 100ème anniversaire de la fondation de l’ancien Club Suisse des Femmes Alpinistes (CSFA) lors d’une fête organisée dans la région de Zurich par la section Baldern. Histoire passionnante que celle des femmes alpinistes suisses, dont Caroline Fink donne un aperçu dans l’ouvrage du 150e anniversaire du CAS. Lors de sa fon­dation en 1863, le CAS avait en effet oublié les femmes, puis les a ignorées jusqu’en 1907, année où elles ont été bannies du club lors de la révision des statuts! Celles qui avaient déjà été acceptées par certaines sections pouvaient rester membres, mais n’avaient plus le droit de porter l’insigne du club!

N’étant pas les bienvenues au CAS, les dames décident alors de prendre leur destin en main, et le 27 février 1918, un groupe de femmes emmené par Aline Margot fonde à Montreux le CSFA, avec le but de développer chez les femmes suisses le goût de la montagne et de leur faciliter l’organisation de courses grandes et petites. Très vite une section Neuchâtel est créée. A l’époque, les femmes en montagne n’étaient pas toujours considérées avec bienveillance. Leur habillement en particulier faisait l’objet de méchantes cri­tiques. Dans les premières années suivant la fon­dation du CSFA, de nombreuses sections avaient dû fixer des règles à ce sujet : pour traverser les villages, il fallait porter une blouse à manches longues, des gants et une robe. Les dames ne devaient passer de la robe au pantalon qu’une fois parvenues hors des centres habités!

100 ans plus tard, il vaut la peine de rappeler le souvenir de ces femmes déterminées et cou­rageuses qui ont osé braver les critiques et les quolibets pour pouvoir exercer leur passion de la montagne. Notre présidente centrale, Françoise Jaquet, dans son message à l’occasion de cette célébration, a cité Sénèque: «Ce n’est pas parce que les choses sont difficiles que nous n’osons pas, mais c’est parce que nous n’osons pas qu’elles sont difficiles».

Alors osons Mesdames, prenons des respon­sabilités, organisons des courses, grimpons en tête!!

Carole Maeder-Milz, présidente Section Neuchàchteloise

 

 

Lösung Quiz:

  1. in Montreux: 15 Damen um Aline Margot gründen im Hotel de Londres den Club Suisse des Femmes Alpinistes. Ihre Vision ist, den Frauen die Schönheit der Berge und die Leidenschaft des Bergsteigens zu vermitteln. Bereits 1921 zählt der Klub 600 Mitglieder, die in Eigenregie Touren und Kurse organisieren.
  2. 1907 (11 Jahre vor dem SFAC)
  3. 1863; In seinen Statuten steht, dass «Schweizer» und «Bewohner der Schweiz» als Mitglieder aufzunehmen sind. Im Jahr 1879 taucht die sogenannte «Frauenfrage» erstmals auf der Traktandenliste der Abgeordnetenversammlung des SAC auf.
  4. 1921 - also schon bald wieder etwas zum Feiern!
  5. 1907; Bezeichnungen der SAC Männer für die Alpinistinnen: Kuriosum, Mannsweiber, Zirkusrösser
  6. um die 50 Sektionen
  7. Diavorträge über die Berge der Welt, Skifahren lernen, Sektionssitzungen, debattieren, Protokolle schreiben, Treffen in Gymnastikgruppen. Es ist auffallend, dass bei Tourenberichten auch Anekdoten Platz hatten. Bsp: Von den Thurgauerinnen erfahren wir, wie sie Mitte der 1930er Jahre die Wartezeit am Bahnhof Bern - sie waren unterwegs in die Klubwoche in Saas Fee - verbracht haben: «Den 3-stündigen Aufenthalt in Bern benützt Fräulein Stäheli, um unter Assistenz ein paar Berghosen (mit Bügelfalten) zu kaufen.»
  8. 1980; Noch 1978, als die Männer einmal mehr diskutieren, ob sich der SAC für Frauen öffnen soll, tönt es hitzig: «Der SAC ist eine der letzten Domänen, wo die Männer sich gegen die Aggressivität und die Komplexität der Frauen schützen können». Das berichtet das SAC-Magazin «Die Alpen» in der damaligen aktuellen Ausgabe. An ihrer Delegiertenversammlung von 1978 beschliessen sie deshalb mit grosser Mehrheit: Statt eine Öffnung einzelner SAC-Sektionen sollten Fusionsverhandlungen zwischen SFAC und SAC ins Auge gefasst werden.
  9. Heidi Schelbert und sie findet in einem Beitrag in «Die Alpen» klare Worte: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Urenkel der SAC-Gründer genau so patriarchalisch über die Köpfe der betroffenen Frauen hinweg über den Untergang des SFAC beschliessen möchten!», schreibt sie. Sie empfiehlt, erst dann zu kooperieren, wenn die Männer für eine Fusion bereit seien.
  10. 40%
  11. 15%
  12. Mont Soleil und Baldern
  13. Raimeux
  14. 300.-
  15. Eine kleine Anzeige in „Die Alpen“
  16. Mut, Entschlossenheit und Umsetzung von Wünschen von Frauen in der Bergwelt

 

 

Ein Hoch auf die Frauenseilschaft

Vor 100 Jahren wurde der Schweizerische Frauen-Alpenclub gegründet. Vier Kameradinnen haben dieses Jubiläum mit einer Wanderung auf den Spuren der Pionierinnen in den Waadtländer Alpen gefeiert.

Ein Bericht darüber wurde in der Schweizer Familie veröffentlicht, nachzulesen unter:

www.schweizerfamilie.ch/wanderungen-ausfluege/weekendtipp/aigle-vd-ein-hoch-auf-die-frauenseilschaft